MAN on the Road - Unsere Reisen in Amerika und Europa

Guatemala

Guatemala 2018

047

Am 4. Juni 2018 sind wir, nur zwei Tage nach dem heftigen Ausbruch des Volcán de Fuego in der Nähe von Antigua, nach Guatemala eingereist. Der Flughafen von Guatemala City, an dem David und Claudia am 9. Juni eintreffen sollten war gesperrt und es war unklar wie sich die Situation weiter entwickeln sollte.

Die  beiden treffen pünktlich ein und wir beginnen eine Rundreise durch Guatemala und Belize, wobei wir den Besuch in Antigua auf das Ende der Tour verschieben.

2.498 km
20 Tage

Nach der Reiseunterbrechung in Mexiko fahren wir im Oktober 2018 nochmals durch das Land auf dem Weg nach El Salvador.

1.294 km
16 Tage
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Quetzaltenango

Wir überqueren die Grenze nach Guatemala mit den üblichen und etwas umständlichen Abwicklungsprozeduren. Diese Grenze hat man jetzt im Zusammenhang mit den Honduras-Flüchtlingen im Herbst 2018 auf ihrem Weg in die USA öfter im TV gesehen. In Quetzaltenango kümmern wir uns zuerst um eine Karte für den Internetzugang und unseren Hot-Spot im MAN. Die Landschaft auf dem Weg dorthin begeistert uns sofort. Es ist bergig, grün und bis in höchste Höhen landwirtschaftlich bewirtschaftet. Überall wächst Gemüse wie Kohl, Möhren, Chili, Blumenkohl, Zwiebeln und und und. Alles wird hier in mühsamer Handarbeit und mit einfachsten Werkzeugen bearbeitet. Die Menschen hier sind zierlich und klein und fast alle tragen noch die bunte Tracht. Das gefällt uns sehr gut. Alle lachen und sind superfreundlich, winken und grüßen. Das ist sehr erfrischend nach den verschlossenen und mürrisch dreinblickenden Mexikanern. Die Straßenszenen sprechen ja für sich. 
Wir kaufen Gemüse und Obst auf dem Markt und lassen uns von den extremen Geräuschen und Gerüchen berieseln. Überall gibt es Liquados de Frutas - also Smoothies. Das habe ich in Mexiko total vermisst. Besonders lecker sind Liquados de Sandia (Wassermelone). Aus jedem Laden dröhnt eine andere Musik, die Laster brettern durch die Gassen, es wird gehupt, was das Zeug hält..... Nichts für empfindliche Ohren und Nasen. Der Ort Salcajá ist bekannt für seine unzähligen Webereien und die dazugehörigen Geschäfte mit Nähgarn und weiterem Nähzubehör. 
Von hier fahren wir weiter nach San Andres Xecul um uns die berühmteste Kirchenfassade in Guatemala anzuschauen. Abgesehen von der wirklich sehr verspielten und liebevoll bemalten Fassade hat der Ort nichts ausser ärmlichen und verdreckten Gassen zu bieten. 
Wir wollen es heute noch zu einem interessant beschriebenen Stellplatz eines Frankokanadiers namens Pierre am Atitlan See schaffen. Diese Strecke hat es aber in sich. Nach dem Abzweig von der Panamericana ist die Strasse zunächst extrem kurvig, eng und steil, schliesslich rumpeln wir über eine superenge Piste mit riesigen Löchern, durch enge Dörfer ohne Bürgersteige und niedrig hängenden Leitungen bis wir komplett durchgeschüttelt vor einem Metalltor ankommen. Es gibt leider keinen freien Stellplatz mehr, wir dürfen aber für die Nacht auf der Zufahrt hinter dem Tor übernachten bis am nächsten Morgen ein Platz frei wird. Der Ausblick über den Atitlan-See mit den umliegenden vier Vulkanen ist unbeschreiblich schön und wir freuen uns schon auf das Schwimmen am nächsten Tag.
       
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Atitlan-See, Panajachel

Aufwachen im Paradies! 
Der Blick aus dem Fenster auf den Vulkan und den ruhigen See ist wirklich paradiesisch. Wir gehen zum Steg und schwimmen eine halbe Stunde im ruhigen und erfrischenden Wasser des Sees. Später nehmen wir vom gleichen Steg ein Boot-Taxi. Dazu muss man einfach winken, wenn sich eines der vielen Boote nähert und wir schippern entlang der netten Häuser der Amerikaner, die sich hier auf den Sahneschnittchen der Uferflächen sehr schöne Gartenanlagen und Villen errichtet haben. Der quirlige Hauptort Panajachel ist bereits auf die Touristen eingestellt. Es gibt eine Verkaufsbude mit Kleidern und Kunsthandwerk neben der anderen, sowie unzählige Kneipen, Restaurants und Cafés. Zurück auf dem schönen Campingplatz treffen wir ein junges schweizer Pärchen mit 2 Kleinkindern und werden von den beiden auf einen Teller Kürbissuppe sowie etwas Schweizer-Käse eingeladen. Sie hatten den Ausbruch des Volcano de Fuego in Antigua erlebt und waren seit Tagen damit beschäftigt Ihr Fahrzeug und ihre Ausrüstung zu reinigen.
Auf dem Weg nach Guatemala City fahren wir auch noch nach Antigua und schauen uns kurz die dortigen Auswirkungen an. In der ganzen Stadt liegt eine dicke Schicht Aschegranulat auf den Wegen, den Fensterbänken und das Atmen fällt schwer. Wir beschließen daher unsere geplante Tour mit David und Claudia in der entgegengesetzten Richtung zu starten, und Antigua für das Ende der Rundreise aufzuheben. 
Am Flughafen in Guatemala Ciudad kommen die Beiden auch pünktlich und geschafft vom 22-stündigen Flugstress an. Wir haben bereits vorher einen schönen Schlafplatz für uns alle in der Cabana Suiza gebucht, einer Anlage oberhalb der Stadt. Die beiden haben ein geräumiges Zimmer und wir können auf der Wiese stehen, ohne dafür einen Cent zu zahlen.

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Guatemala City, Rio Dulce, Tikal

Nach ausgiebigem Frühstück starten wir dann unsere Rundfahrt durch Guatemala und Belize. Als erster Haltepunkt haben wir uns Rio Dulce ausgesucht. Beim ersten Durchgang durch die dreckige und laute Stadt völlig ohne Bürgersteige, wo die Laster mit Gestank und Getöse durch die engen Gassen brettern und unzählige große Hunde herumlaufen, bekommen die Beiden einen durchschlagenden Eindruck von diesem 3. Welt-Land. Für die Nacht fahren wir zum Lago Izabal und übernachten auf einer Wiese nahe einer heißen Schwefelquelle mit herabfliessendem Wasser und Badebecken - einem Agua Caliente. Es wird schnell dunkel und nach dem Abendessen vorm MAN verziehen sich David und Claudia ins Zelt. Diese Idee mit dem Zelten war wohl nicht so ideal. Erstens ist es unerträglich heiß und schwül darin und mitten in der Nacht gibt es ein lautes Geräusch, wie von einem Schuss. Claudia reagiert darauf mit großer Angst und als dieses Knallgeräusch noch ein paarmal auftritt, springt sie ins Fahrerhaus des MAN. Wir bauen also zum ersten Mal überhaupt unser Zweitbett über der Sitzgruppe auf, damit Claudia zur Ruhe kommt. David weigert sich, das Zelt zu verlassen und so verbringen wir die erste gemeinsame Nacht in der wilden Natur von Guatemala. Am nächsten Morgen laufen wir zu den Schwefelquellen und genießen ausgiebig und völlig alleine die heißen Quellen. 
Von hier aus fahren wir zum grossen und ruhigen Lago Izabal, bezahlen einem dort lebenden Mann ein paar Groschen um seinen Zugang zu einer schönen Fläche unter Palapas am See zu benutzen. Wir baden auch hier wieder ausgiebig und knüpfen im Palapa unsere Hängematte zwischen die Pfosten. Am Abend finden wir in San Felipe ein hübsches, kleines Hotel mit Pool zum Übernachten. Wir dürfen mit unserem MAN direkt neben dem Zimmer von David und Claudia parken. Auch mit frisch gekochtem Essen werden wir dort versorgt. Anschließend noch ein paar Runden im Pool und ab ins Bett.  
Unsere nächste Anlaufstelle ist die berühmte Maya-Ausgrabung Tikal. Leider gestaltet sich das Buchen eines Zimmers dort eher unangenehm. Die Preise sind unverschämt und das wollen die beiden nicht ausgeben, zumal im Internet-Portal booking.com die angegebenen Übernachtungspreise extrem niedriger sind. Nachdem wir das 3. Hotel abgeklappert haben, wollen die beiden über das Portal das Zimmer reservieren. Der Hotel-Mensch will dafür aber nicht das WiFi-Passwort rausrücken. Also bestellen die beiden im Restaurant ein Bier und bekommen dann das Passwort. Obwohl das Hotel komplett leer ist, bekommen die beiden dann ein Zimmer, welches völlig abgelegen nach einem weiten Marsch durch Dschungellandschaft im Dunkel zu erreichen ist. Auf der Treppe sitzt dann auch gleich zur Begrüßung eine Tarantel! Auch unser Stellplatz auf der grünen Wiese ist eine Zumutung. Die ganze Anlage ist völlig unbeleuchtet und man sieht die Hand nicht vor Augen. Wenn wir nicht mit einer starken Taschenlampe nach David und Claudia auf die Suche gegangen wären, hätten die uns zum Abendessen nie gefunden. Die Anlage selbst war sehr schön, aber für Michael und mich, die ja bereits vorher einige Maya-Ausgrabungen gesehen hatten, nicht mehr so aufregend. Dazu kam die beinahe unerträgliche Hitze und Schwüle. David hat ausserdem jetzt starke Übelkeit und muss sich in der Anlage übergeben. Als wir die Anlage verlassen wollen, geht bereits der nächste Stress los. Angeblich hätten wir nicht fürs Campen bezahlt. Wir haben aber am Abend zuvor dem einweisenden Mann das Geld gegeben. Es wird behauptet, er sei überhaupt nicht berechtigt gewesen. Also bin ich dann noch ewig von Einem zum Anderen gerannt um die Angelegenheit zu klären. Plötzlich waren alle irgendwo verschwunden und wir sind ziemlich genervt einfach weitergefahren, ohne noch weiter zu Fragen. Alles in Allem hat uns Tikal eher genervt. 

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Belize
Abstecher nach Belize während der Rundreise duch Guatemala im Juni 2018

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Flores

Zurück aus Belize ist die Inselstadt Flores, die auf einer kleinen Insel im Lago Peten Itza liegt, einen Besuch wert. Leider kommen wir erst im Dunkeln an und der in der Traveller App iOverlander beschriebene Stellplatz ist leider wegen Stromausfall nicht zu benutzen. Der Besitzer lässt uns über Nacht vor dem Grundstück stehen und schickt David und Claudia hinunter ins Dorf, wo die beiden in einem schönen kleinen Hotel mit Namen Casa Grethel unterkommen und wir alle zusammen auf dem Holzsteg des dazugehörigen Restaurants zu Abend essen. 
Am nächsten Morgen fahren wir mit einem kleinen Motorboot hinüber nach Flores. Wir machen einen schönen Rundgang durch die Altstadt mit ihren bunten Häusern und den teilweise steilen mit groben Steinen gepflasterten Strassen bis hinauf zur Kirche. In den relativ ruhigen Gassen des Ortes scheinen ausser uns keine weiteren Touristen unterwegs zu sein.

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Semuc Champey, San Cristobal Verapaz

Unser nächstes Ziel sind die als absolutes Highlight Guatemalas angekündigten Sinterterrassen von Semuc Champey .

Die Teerstrasse endet plötzlich und weiter geht es in den nächsten Stunden über eine mal gute, mal ziemlich holprige Piste durch das Bergland von Guatemala. Immer wieder schöne Ausblicke entschädigen für das Gerüttel. Doch dann bekommen wir auch noch einen Platten, weil Michael einen Felsvorsprung im Dunkeln übersieht und ein Reifen komplett aufgeschlitzt wird. Kurze Zeit später kommt auch noch ein Polizist dazu und erklärt uns, dass wir hier auf der Piste nicht stehenbleiben könnten, obwohl neben uns noch ausreichend Platz ist. Na, vielen Dank auch für diesen Hinweis. Wir ignorieren den Intelligenzbolzen und arbeiten weiter am Reifenwechsel. Wir sind gerade fertig, da beginnt ein richtiges Tropengewitter mit strömendem Regen, Blitz und Donner. Im Dunkeln erreichen wir in Lanquin das Hotel für David und Claudia im Dunkeln und sind komplett durchnässt, bis wir die paar Meter zur Rezeption zurückgelegt haben.

Am nächsten Morgen hängt der Nebel zwischen den Bergen und wir begeben uns auf die letzten 10 km der Zufahrt. Dies ist eine echte Herausforderung. Wir benötigen über eine Stunde und rumpeln über eine unglaublich enge, steinige und steile Piste, wobei die beiden hinten sitzenden durchgeschüttelt werden wie Fallobst. Die Terrassen von Semuc Champey entschädigen dann aber für alles. Sauberes Wasser fließt über unzählige Wasserfälle in Sinterbecken und von dort in das nächste und nächste... Es ist wie im Paradies. Wir schwimmen den halben Tag herum und Michael klettert für den Ausblick von oben sogar eine Stunde auf einen Mirador. 

Vor den Terrassen warten einige Frauen mit einfachsten Garküchen auf uns, um uns gegen kleines Geld abzufüttern. 
Nun wollen wir weiter nach Chichicastenango, zum größten Kunsthandwerkermarkt Guatemalas. 
Unser Weg führt uns über Coban und San Cristobal Verapaz, wo wir wegen des anstehenden WM-Länderspiels Deutschland-Schweden auf der Suche nach einer annehmbaren Kneipe mit Live-Übertragung dann erstmal hängenbleiben.
 Eine echt urige Sportsbar mit hausgemachter Limonade und gutem Bier bietet uns das Gesuchte. Da ich ja seit vielen Jahren keinen Alkohol mehr trinke, bestelle ich mir kein Bier, sondern eine Limonada doble im Glauben, dass es sich hier um eine doppelte Menge hausgemachter Limonade handelt. Diese schmeckt auch ganz vorzüglich, so dass ich das große Glas in kürzester Zeit heruntersüffele und gleich ein weiteres ordere. Während das 2. Glas auf dem Weg ist, fühle ich mich von einer Sekunde zur nächsten stinkbetrunken. Wir erkundigen uns beim Wirt, was denn in der Limonada doble so drin ist und erfahren: ¨Eine doppelte Menge Rum natürlich!¨ Claudia und David lachen sich schier tot und ich bin also zum ersten Mal seit ca. 8 Jahren richtig betrunken. Wir verbringen einen superlustigen Nachmittag mit sehr vielen Bieren in der Kneipe und erleben den Sieg der deutschen Nationalmannschaft in allerletzter Minute. 

Reichlich angetickert fahren wir aber trotzdem noch weiter auf relativ schwieriger und enger Strasse, sowie teilweise rumpeliger und nach dem Regen auch matschiger Piste bis nach Chichicastenango. Wir kommen erst im Dunkeln vor dem kleinen Hotel in der Altstadt an, wo wir uns mit dem MAN einmal wieder festfahren, eine Faserzement-Dachplatte beschädigen und nur unter Mühen wieder herauskommen. 

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Chichicastenango

Nach dem gemeinsamen Frühstück im Auto fahren wir alle vier in einem engen Moto-Taxi zum berühmten Markt. Dieser Markt schlägt wirklich alles bisher Gesehene in seiner Fülle an Obst und Gemüse, Kunsthandwerk, gewebter Traditionskleidung, Hängematten, Federvieh usw....... Wir tauchen ein in das unüberschaubare Labyrinth der Gassen und Gässchen, alle übersät mit Ständen. Die Menschen gehören fast ausschließlich zur indigenen Bevölkerung in ihren traditionellen Trachten. Es ist einfach fantastisch und wir können uns kaum satt sehen. Da heute Sonntag ist, wird auch noch in einer Prozession eine Monstranz mit großer Jesus-Figur, begleitet von den Weihrauchträgern, durch die engen Gassen getragen. Besonders vor der Kirche herrscht ein reges Treiben und die Luft ist auch hier weihrauchgeschwängert. 

Die Landschaft, die Menschen, die Farben … Guatemala ist ganz bestimmt eines der schönsten Länder dieser Erde.
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Atitlan-See, Panajachel

Von Chichicastenango aus fahren wir nach Panajachel am wunderschönen Atitlan-See. Der Volcano del Fuego ist jetzt ruhig und sieht schön und völlig friedlich aus. Wir haben für den MAN den absolut perfekten Platz direkt am See. Ein schönes Hotel ohne Gäste lässt uns gegen Bezahlung auf einer riesigen Rasenfläche stehen, wo wir drei Tage völlig ungestört den Ausblick auf den See für uns alleine haben. 
Pana, wie die Amerikaner die kleine Stadt hier nennen, ist das laute, staubige und pulsierende Zentrum hier am See. Wir wollen einen empfohlenden Aussichtspunkt auf einem der umliegenden Berge erreichen und fahren hierzu zuerst mit einem alten amerikanischen Schulbus in die Innenstadt. Von dort mit einem weiteren Bus den Berg hinauf bis zu einem  kleinen Ort. Den restlichen Weg wollen wir weiter zu Fuss den steilen Berg hinauf bewältigen. Nach einer halben Stunde fragen wir einen Einheimischen, wie weit es denn zum Mirador noch sei. Seine eher unkonkrete Handbewegung mit einer ungefähren Angabe lässt uns zweifeln. Also immer weiter den steilen Weg nach oben, bis plötzlich ein TucTuc vorbeikommt. Wir halten es an und zwängen uns alle 4 in das wackelige Gefährt. Der Fahrer erzählt uns, dass eigentlich nur 3 Leute transportiert werden dürfen, aber wir überreden ihn. In mühsamem Schritttempo quälen wir das Gefährt den Berg bis zum Aussichtspunkt. Der einmalig schön gelegene und von vier Vulkanen umrahmte See ist wirklich eine Postkartenansicht. Wir bitten den Fahrer zu warten, bieten ihm ein Stück unserer mitgebrachten Pizza an und fahren nach einer halben Stunde wieder mit ihm den Berg hinunter. 
An diesem Tag wollen wir aber auch noch zu den heißen Quellen, die einige Kilometer weiter am Atitlan aus dem Felsen kommen und in den See fließen. Hierzu können wir auf der Ladefläche eines Pick-Up mitfahren. Wir schwimmen im See direkt an der Stelle der Hot Springs. Zurück buchen wir uns dann ein schnelles Boot. An diesem Tag haben wir also alle hier verfügbaren Transportmittel einmal benutzt. Den Abend verbringen wir alle zusammen vor unserem MAN mit Gekochtem aus der Bordküche. 

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Antigua

Unser nächstes Ziel ist Antigua, das Highlight der Städte Guatemalas. Bei leichtem Nieselregen erreichen wir die Stadt. Wir finden ein schönes Hostal für David und Claudia und wir parken auf dem Wiesengrundstück der Touristenpolizei. Antigua bezaubert durch seine flachen und in allen möglichen bunten Farben gestrichenen Häuser, seinen Kopfsteinpflaster-Straßen, den unzähligen Cafés, Restaurants, Kneipen, Boutiquen und Kunsthandwerkerläden. Wir genießen das Ambiente mit den vielen historischen Überresten von alten Kirchen und Häusern. Auch hier gibt es auf einem Berg einen Aussichtspunkt mit Blick über die ganze Stadt. Wir fahren mit 2 TucTucs nach oben, gehen später zu Fuss wieder nach unten. Der Volcano de Fuego bleibt freundlich, verhüllt sich aber in Wolken. Wir schlendern den ganzen Nachmittag durch die Gassen und lassen uns von den riesigen Souvenirläden zum Kauf des ein oder anderen Stücks verleiten. 
Noch ein letzter gemeinsamer Restaurantbesuch und ein schöner Nachtbummel durch die Stadt, bevor wir am nächsten Tag David und Claudia zum Flughafen in Guatemala Ciudad bringen. 
Drei sehr schöne Wochen mit den Beiden sind zu Ende. Wir nehmen nun noch einmal den Weg zurück nach Mexiko, wo unsere bestellten Reifen auf uns warten.

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Rückkehr nach Mexiko, Oktober 2018
Rückfahrt nach San Cristobal in Mexiko Ende Juni 2018 und Reiseunterbrechung bis Oktober 2018

hier geht's nochmal nach Mexiko

Guatemala City

In Guatemala City angekommen, sucht Michael zuallererst nach einer Werkstatt, die in der Lage ist, den mitgebrachten Kühlschrank-Kompressor einzubauen. Einen ganzen Tag kreuz und quer durch die Innenstadt von Guatemala City. Meist gibt es den “Servicio de Refrigeradores“ nicht mehr oder es handelt sich um eine schrottplatzähnliche Hinterhofwerkstatt. In den engen Straßen mit tiefhängenden Kabeln passiert es dann doch, dass sich ein Kabel an unserer Markisen-Kassette einfädelt. Nach Stunden und nur mit Hilfe eines zufällig vorbeikommenden, hier wohnenden Deutschen kann er sich aus der misslichen Lage befreien.
Schliesslich findet sich ein kleiner vertrauenerweckender Betrieb für den Kühlschrank und der Chef spricht auch noch englisch, was die Abwicklung doch etwas erleichtert. Er vereinbart einen Termin für den Tag nach meiner Ankunft und übernachtet wieder in der Cabana Suiza, wo er beim Entsorgen des Schwarzwassers kritisch vom riesigen Berner Sennhund beobachtet wird. 
Ich komme wegen einer technischen Panne am Flieger und einer zusätzlichen Übernachtung im Steigenberger in Frankfurt erst nach 30 stündiger Reisezeit und 1-tägiger Verspätung in Guatemala-City an. Der Reparaturtermin musste natürlich verschoben werden, da ja nicht klar war, wann ich eintreffen werde. 
Wir unternehmen daher entgegen der allgemeinen Warnungen erst einmal einen ausgiebigen Spaziergang durch das Zentrum der Hauptstadt und finden teilweise interessante Gebäude im Stil der 60-er Jahre, aber auch und besonders am Plaza Central die prachtvollen Paläste und Kirchen der Kolonialzeit. Es ist wieder Halloween und diese Tradition der Nordamerikaner ist auch hier bereits angekommen. Wir genießen am Abend eine Plato Tipico in einem urigen Restaurant und fahren dann zum vereinbarten Termin zur Kühlschrank-Reparatur. Diese funktioniert auch einwandfrei und wir können unseren großen Kühlschrank nach einem Großeinkauf wieder vollstopfen. 

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nochmal ein Abstecher nach Antigua

Wir beschließen, noch einmal für ein oder zwei Tage ins schöne Antigua zu fahren. Auf dem Platz der Touristenpolizei, den wir erneut ansteuern, steht bereits der MAN von Irmgard und Klaus. Mit den Beiden verbringen wir dort noch die nächsten beiden Tage und genießen den morbiden Charme dieser alten Stadt. 
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Vulkan Pacaya und Pazifikküste

Die nächste Station ist der Volcano de Pacaya, ein aktiver Vulkan, dessen Gipfel sich mit überschaubarem Aufwand erreichen lässt. Auf dem Weg dorthin passieren wir die Bereiche, auf denen der Volcan de Fuego bei seinem Ausbruch im Juni 2018 über 200 Tote gefordert hatte. Die erheblichen Verwüstungen von ihm konnten wir auf dem Weg am Straßenrand sehen. Ganze Bereiche mit Straßen und Häusern liegen verschüttet unter schwarzem Lavageröll und Asche. 
Da mein Fuss noch dick ist und beim Gehen doch noch schmerzt, lasse ich mich den langen und steilen Weg hoch zum Pacaya auf dem Rücken des Pferdes ¨ Chocolate ¨ und in Begleitung des Pferdeführers, seines Hundes, sowie unserer weiblichen Guia (Führerin) nach oben bringen. Michael schnauft sich zu Fuss den Weg nach oben hinauf. Oben angekommen verhüllt sich der Vulkan leider ganz im dichten Nebel. Die nette Guia zeigt mir jedes Kraut und erklärt mir jede Pflanze. Ich verstehe leider nicht alles, aber das Meiste schon. 

Zum Abschluss geht es nach Monterrico an der Pazifik-Küste. Dort können wir direkt am Strand mit dem MAN stehen und übernachten. Wir bummeln durch den Ort in dem gerade eine Rummelplatz aufgebaut wird. Die Fahrgeschäfte sehen für unsere Augen mehr als abenteuerlich aus! 
Später geniessen wir den Sundowner in ¨Johnny´s Place¨ mit Blick auf das Meer bei atemberaubenden Sonnenuntergängen. 
An dem Strand an dem wir stehen kommen nachts die großen Oliv-Bastard-Schildkröten zur Eiablage aus dem Wasser. Diese Tiere werden bis 70 cm groß und bis zu 50 kg schwer. Die Babys sind beim Ausschlüpfen 4 cm groß und wiegen 18-20 g. Es werden zwischen 80 und 160 Eier pro Eiablage gezählt. Die Eier bleiben ca. 65 Tage im warmen Sand, bis die Kleinen dann ausschlüpfen und den gefährlichen Weg ins Meer bewältigen müssen. Natürlich warten im Meer weitere Fressfeinde, so dass nur ein geringer Teil der Tiere überlebt. Wir nehmen uns einen Guia und im Dunkeln stapfen wir vorsichtig und leise mit unseren Taschenlampen über den Strand. Tatsächlich entdecken wir ein Exemplar auf dem Weg ins Wasser. Es sind noch andere Gruppen mit Führer unterwegs und wir dürfen nur kurz die Taschenlampe für ein Foto benutzen und uns dem Tier auch nicht zu sehr nähern, um es nicht zu stören. 
Man kann von hieraus den weiteren Weg in Richtung El Salvador um ca. 80 km abkürzen, wenn man mit einem Ponton die rund 3 km durch die Lagune fährt. In Anbetracht des überaus schwindeligen Gefährts lege ich hier mein Veto ein und wir nehmen stattdessen die Teerstrasse, da wir den Einstieg in eine Piste, die uns von Marek und Katja empfohlen wurde, leider verpassen.

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Mexiko ab April 2018
von Cancun (Yuctan) durch den Süden Mexikos ab April 2018

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El Salvador
Reisebericht aus dem "gefährlichsten Land" der Welt ?
im November 2018

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